Lesung auf der Frankfurter Buchmesse 2017
Mit der Welt außerhalb der Spielhallen kommt Christoph nur wenig zurecht, sie interessiert ihn auch immer weniger: Freunde und Hobbys hat der Glücksspieler aufgegeben. Ihm bleibt – so redet er es sich ein – nur noch das Spiel. Zunehmend versinkt er im Kosmos der bunten Lichter und Automaten, festgehalten durch die ewige Hoffnung auf den erlösenden Gewinn.
Doch bei den unweigerlichen Geldverlusten hält das Vergessen nicht lange an und ihm wird immer wieder bewusst, dass er unter dem Spielen leidet. Seine aufrichtigen Entschlüsse, damit aufzuhören, bleiben jedes Mal vergeblich.
Was Glücksspielsucht ist und wie ein Spieler lebt, wird in diesem Roman sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Die eingängig erzählte Geschichte bringt dazu sozialpsychologische Erkenntnisse und auch philosophische Überlegungen nahe.
Leonard Prandini studierte Psychologie und Philosophie an der Universität Bonn. Mit dem Thema Glücksspiel kam er früh aus eigenem Interesse in Kontakt. Anfangs angezogen von der medial aufgebauschten und vielversprechenden Illusion des Highlife, bekam er schnell die ernüchternde und abstoßende Realität der Glücksspielindustrie zu Gesicht. Einige Zeit lang arbeitete er selbst in einer Spielhalle, wobei er Gelegenheit bekam, sich mit Spielern über ihre oft tragischen Lebensschicksale zu unterhalten. Einen Einblick in die abgeschottete Parallelwelt des Glücksspiels hält er hier fest.
Veranstaltender Verlag: Retap Verlag
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