Fiesta Viktoria 2018 – Lesung – Leonard Prandini

Eine große Freude ist es mir, am 28.07.2018 um 21:30 auf der Fiesta Viktoria aus meinem Roman „Alles Verlorene noch einmal in den Händen halten“ lesen zu dürfen.

„Die Fiesta Viktoria wird organisiert von einem offenen Kollektiv unterschiedlichster Menschen. […] Der Geist der Fiesta nährt sich aus dem offenen Kollektiv, dass keine hierarchischen Strukturen aufweist und Menschen zu Selbstorganisation ermuntert.“
Dieses Stadtviertelfest ist – das darf ich aus eigener Erfahrung behaupten – eine wirklich wunderschöne, bunt durchmischte und kulturell wertvolle Veranstaltung. Kommt hin und seht es euch an! – Eintritt ist frei, Kinder die Hälfte.

Lesung:
Leonard Prandini
Alles Verlorene noch einmal in den Händen halten

21:30
Kann-Heyne
Stockenstrasse 6
53113 Bonn

Titelseite - Alles Verlorene noch einmal in Händen halten

Leonard Prandini – Wer

Wer

Von leuchtenden Zeichen
ganz taub im Gesicht,
bei rasendem Herzschlag
noch innerlich schwer

Fallen die Zahlen
in endloser Folge
– kein Satzbau, doch Muster:
Ein rastloses Meer

Willst du nun sterben,
oder noch leben?
Suchst du die Kraft,
aber weißt nicht woher?

Die Dunkelheit bleibt
dir für Jahre erhalten,
– für immer – und künstliches Licht
brennt dich leer.

Die Nächte ersteigen dich,
zwingen dich nieder
und niemand erkennt es:
Du leidest so sehr.

Geschlossene Fragen,
nur „ja“ oder „nein“
und es bleibt dir ein Rätsel:
Wer bist du – wer?

Leonard Prandini – Mara

Mara

Wo Rasseln und Schellen
und strahlende Namen
sich fliegend vermischen
– Mara

Und größere Bilder
von flackernden Feuern
auf wilderer Kindheit
– Mara

Von Worten der Mara
geführt in die Wellen
und lachender Regen
zerschlägt an dir, Mara.

Oh Mara, du liebst mich
und trägt mich dein Atem
in glückliches Schweigen,
dann bebe ich, Mara.

So öffne dich, Mara
und lasse mich herrlich
tief in dir ergießen
zu köstlichen Formen!

Oh Mara, ich wühle
in zitternden Schlägen
komm an mich und sauge
es von meinen Lippen!

Ich bin dir gegeben,
wie Tage den Jahren
und, Mara, wir fahren
denselben entgegen.

Der Wind hat noch Atem,
wenn wir ihn verlieren,
oh Mara, wir irren
durch einsame Hallen.

Ich bin dir gegeben,
wie Tage den Jahren
und, Mara, wir fahren
denselben entgegen.

Der Wind hat noch Atem,
wenn wir ihn verlieren,
oh Mara, wir irren
durch einsame Hallen.

Wo Menschen nicht leben
nur göttliche Scharen
und Steine und Säulen
in ewiger Kälte

Oh Mara, wir waren
die beiden, von denen
es heißt, dass sie gingen
und: klingen die Worte,

die ich dir nun gebe,
wie weckende Schläge
aus dröhnenden Tiefen,
in denen wir schliefen?

Sag, siehst du die Bilder,
die ich plötzlich sehe?
Oh Mara, es schmerzt in
der trockenen Kehle.

Wir waren schon einmal
hier, in dieser Gegend –
die Kinder erzählen sich
von meiner Mara

Wo Trommeln, Gesänge
und flüchtige Namen
einander entgleiten
– Mara

Und größere Schatten
vor flackernden Feuern
auf wilderer Kindheit
– Mara

Ich bin dir gegeben,
wie Tage den Jahren
und, Mara, wir fahren
denselben entgegen.

Der Wind hat noch Atem,
wenn wir ihn verlieren,
oh Mara, wir irren
durch einsame Hallen.

Ich bin dir gegeben,
wie Tage den Jahren
und, Mara, wir fahren
denselben entgegen.

Der Wind hat noch Atem,
wenn wir ihn verlieren,
oh Mara, wir irren
durch einsame Hallen.

Wo Trommeln, Gesänge
und flüchtige Namen
einander entgleiten

Und größere Schatten
vor flackernden Feuern
auf wilderer Kindheit

Und größere Schatten
vor flackernden Feuern
auf wilderer Kindheit

Lesung: „Alles Verlorene noch einmal in den Händen halten“

Am 03.11.17 von 19:00-21:00 findet im Café Timeless Art eine Lesung aus dem Roman „Alles Verlorene noch einmal in den Händen halten“ statt.
Titelseite - Alles Verlorene noch einmal in Händen halten
Es wird vor allem denjenigen, die dem Glücksspiel weitestgehend fern geblieben sind, ein Einblick in die Parallelwelt des Automatenspiels und in die psychischen Prozesse eines Spielsüchtigen gegeben. Wie kann es dazu kommen, dass Menschen, denen es nicht an besserer Einsicht mangelt, dennoch ihr gesamtes Vermögen und mitunter sogar ihre sozialen Beziehungen aufs Spiel setzen? Was treibt einen Menschen, der in der Lage ist, zu verstehen, dass er beim Spiel auf Dauer nur verlieren wird, immer wieder dazu, in der Hoffnung auf einen Gewinn weiterzuspielen?

Leonard Prandini studierte Psychologie und Philosophie an der Universität Bonn. Mit dem Thema Glücksspiel kam er früh aus eigenem Interesse in Kontakt. Anfangs angezogen von der medial aufgebauschten und vielversprechenden Illusion des Highlife, bekam er schnell die ernüchternde und abstoßende Realität der Glücksspielindustrie zu Gesicht. Einige Zeit lang arbeitete er selbst in einer Spielhalle, wobei er Gelegenheit bekam, sich mit Spielern über ihre oft tragischen Lebensschicksale zu unterhalten.

Beginn 19:00
Café Timeless Art
Neusser Str. 261
50733 Köln

Neuerscheinung – Alles Verlorene noch einmal in Händen halten , Leonard Prandini

Titelseite - Alles Verlorene noch einmal in Händen haltenLesung auf der Frankfurter Buchmesse 2017

Mit der Welt außerhalb der Spielhallen kommt Christoph nur wenig zurecht, sie interessiert ihn auch immer weniger: Freunde und Hobbys hat der Glücksspieler aufgegeben. Ihm bleibt – so redet er es sich ein – nur noch das Spiel. Zunehmend versinkt er im Kosmos der bunten Lichter und Automaten, festgehalten durch die ewige Hoffnung auf den erlösenden Gewinn.
Doch bei den unweigerlichen Geldverlusten hält das Vergessen nicht lange an und ihm wird immer wieder bewusst, dass er unter dem Spielen leidet. Seine aufrichtigen Entschlüsse, damit aufzuhören, bleiben jedes Mal vergeblich.

Was Glücksspielsucht ist und wie ein Spieler lebt, wird in diesem Roman sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Die eingängig erzählte Geschichte bringt dazu sozialpsychologische Erkenntnisse und auch philosophische Überlegungen nahe.

Leonard Prandini studierte Psychologie und Philosophie an der Universität Bonn. Mit dem Thema Glücksspiel kam er früh aus eigenem Interesse in Kontakt. Anfangs angezogen von der medial aufgebauschten und vielversprechenden Illusion des Highlife, bekam er schnell die ernüchternde und abstoßende Realität der Glücksspielindustrie zu Gesicht. Einige Zeit lang arbeitete er selbst in einer Spielhalle, wobei er Gelegenheit bekam, sich mit Spielern über ihre oft tragischen Lebensschicksale zu unterhalten. Einen Einblick in die abgeschottete Parallelwelt des Glücksspiels hält er hier fest.

 

Veranstaltender Verlag: Retap Verlag